Laut Immowelt.at sind 18 Prozent der österreichischen Haushalte vom Schimmelbefall betroffen. Dabei handelt es sich häufig um Altbauten, welche noch keine modernen Lüftungssysteme besitzen. Doch auch energetische Sanierungen oder moderne Energiesparhäuser bieten durch entsprechende Isolierung ein ideales Raumklima zur Schimmelbildung. Manch einmal hilft dagegen schon die richtige Waagschale zwischen Lüften und Heizen. Ein anderes Mal müssen moderne Technologien, wie spezielle Anti-Schimmel-Ventilatoren, installiert werden:
Präventionsmaßnahmen gegen Schimmelbefall
Wer sich noch als Eigentümer oder Bewohner einer schimmelfreien Wohnung bezeichnen darf, sollte einige Grundregeln beachten, damit dies auch so bleibt. Ähnlich der Solaranlage auf dem Dach werden nämlich auch zahlreiche Präventionsmaßnahmen gegen den Schimmel staatlich gefördert. Diese fallen dann unter den Oberbegriff der „thermisch-energetischen Sanierungsmaßnahmen“. Weitere Informationen zum Finanziellen sowie zur Sanierung gibt es auf Wohnfonds.Wien.at.
Grundregeln der Schimmelprävention:
- Grundvoraussetzung für die dauerhaft erfolgreiche Schimmelprävention ist ein korrekt isoliertes Gebäude.
- Nun kommt es auf den richtigen Rhythmus aus Heizen und Lüften an.
- Für die richtige Einschätzung des Raumklimas, sollten Luftfeuchtemesser und Thermometer an mehreren Stellen innerhalb und außerhalb des Hauses angebracht werden. Die Temperatur sollte sich zwischen 14° und 21° Celsius bewegen, die Luftfeuchte darf das Maximum von 65 Prozent niemals überschreiten.
- Die Außenwände wiederum sollten, wenn möglich, nicht unter eine Temperatur von 15° Celsius fallen.
- Wenn es einmal in den Urlaub geht oder die Wohnräume aus sonstigen Gründen längere Zeit unbewohnt bleiben, so sollte die Heizung nicht gänzlich abgeschaltet werden.
- Die Innentüren zwischen den Räumen sollten geschlossen bleiben. So kann jeder einzelne Raum individuell temperiert werden.
- Beim Lüften immer mindestens zwei gegenüberliegende Fenster öffnen, damit ein Durchzug entsteht.
- Gelüftet wird bei jedem Wetter, auch wenn es regnet. Denn selbst bei Regen ist die kalte Außenluft trockener als das feuchtwarme Raumklima.
- Je kälter es außen ist, desto kürzer wird gelüftet. Je kälter dafür ein Raum ist, desto häufiger wird gelüftet.
- Die Fenster werden zum Lüften ganz geöffnet. Eine Kippstellung hingegen kann die Schimmelbildung noch zusätzlich fördern.
Schimmelbefall selbst entfernen
Dennoch, je nach Mauerwerk oder Außenklima, kann auch der perfekte Rhythmus aus Lüften und Heizen keinen Schimmelbefall verhindern. Vor allem schlecht erreichbare Ecken oder durch Gegenstände, Möbel, Tücher o.ä. verdeckte Wände, bilden früher oder später Schimmelpilze aus. Wird der Befall rechtzeitig entdeckt, so kann der Schimmel eventuell noch selbst beseitigt werden. Das hängt unter anderem auch vom betroffenen Material ab. Bei Fliesen, zum Beispiel im Badezimmer, kann der Schimmel in der Regel recht einfach mit 70- bis 80-prozentigem Alkohol entfernt werden. Doch gerade die schwieriger zu reinigenden Oberflächen, wie Tapeten, neigen besonders gerne zum Schimmelproblem. Wenn möglich, ist es deshalb die einfachste Variante, das befallene Material einfach zu entsorgen. Manchmal fällt auch die Reinging des Untergrundes an, da sich unter der Tapete oder dem Teppichboden ebenfalls bereits der Schimmel abzeichnet. Ob Oberfläche oder Untergrund: Welches Mittel für den individuellen Bedarf das wirksamste ist, muss häufig erst einmal ausprobiert werden. Es gibt dafür folgende Alternativen:
- Extra Wandfarben können gegen Schimmel wirken und zugleich den hässlichen Fleck verdecken.
- Einfache Chlorreiniger sind manchmal sehr wirksam gegen oberflächlichen Schimmelbefall.
- Bei besonders kleinen Flächen kann hochprozentiger Alkohol zur erfolgreichen Behandlung ausreichen.
- Für das Bad gibt es extra Schimmelreiniger, die jedoch eher der Vorbeugung als der Behandlung dienen sollen. Werden diese jedoch gleich zu Beginn des Problems verwendet, können sie durchaus zum Erfolg führen.
Auch im Internet tummeln sich zahlreiche Tipps und Tricks zur eigenständigen Schimmelentfernung. Einen Versuch ist das allemal wert, doch wo der Erfolg zweifelhaft ist, sollte unbedingt ein Profi ans Werk. Denn dieser verfügt über moderne Technologien zur Schimmelentfernung und kann zudem mit Sicherheit überprüfen, ob der Schimmel besiegt und damit das Gesundheitsrisiko ausgeräumt ist.
Warum in den meisten Fällen der Profi ans Werk sollte
Einen professionellen Fachmann zu rufen, ist meistens eine kostenintensive Entscheidung. Dennoch: Mit Schimmel sollte nicht gespaßt werden. Wird dieser nämlich falsch oder nicht vollständig entfernt, so können erhöhte Sporenbelastungen in den Wohnräumen auftreten. Diese sind belastend für die Gesundheit und für Kinder sogar als gefährlich eingestuft. Zudem können die Reinigungsmittel und Schimmelentferner zu einer Reizung der Atemwege führen. Wer sich also selbst an den Schimmelbefall wagt, der sollte unbedingt die richtige Schutzausrüstung verwenden. Der Raum steht solange für Menschen ohne Schutzmaßnahmen sowie Kinder nicht zur Verfügung. Zwingend notwendig sind stets Atemschutzmasken, Handschuhe und eine Schutzbrille. Die Kleidung muss nach der Beseitigung des Schimmels bei hohen Temperaturen gewaschen werden, die agierenden Personen müssen sich unbedingt abduschen sowie die Haare auswaschen und Textilien, wie zum Beispiel Sofas, sollten vorher dringend aus den Räumlichkeiten entfernt werden. Dennoch wird empfohlen, die Sporen zusätzlich mittels Luftreiniger aus der Raumluft zu entfernen. Und da diesen kaum jemand zu Hause stehen hat, kommt spätestens hier der Profi ins Spiel.
Alles in allem muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich für die eigenständige oder professionelle Beseitigung des Schimmelbefalls entscheidet. Doch der Profi hat nicht nur modernere und flexible Möglichkeiten, er ist sich auch des gesunden Umgangs mit dem Risikofaktor bewusst und kann den Bewohnern hilfreiche Tipps und Tricks mit auf den Weg geben. Zudem wird am Ende mittels modernem Messgerät sichergestellt, dass der gesamte Schimmel sowie die gesundheitsgefährdenden Sporen aus der Wohnung entfernt wurden.
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