Flexible Wohnkonzepte - die aktuellen Wohntrends in Österreich

In unserer heutigen Gesellschaft zeichnet sich ein deutlicher Wandel innerhalb der Haushaltsstrukturen ab. Auf der einen Seite gibt es immer mehr Single-Haushalte und auf der anderen Seite steigt der Trend hin zu Patchwork-Familien stetig an. Laut einer aktuellen Studie des österreichischen Instituts für Familienforschung leben aktuell über 80.000 Patchwork Familien in Österreich. Innerhalb dieser Familienstruktur treffen oftmals verschiedene Geschmäcker aufeinander. In vielen Fällen stehen die Betroffenen vor der Herausforderung, ihre jeweiligen Haushalte in ein neues gemeinsames Wohnkonzept einzufügen.

Aus vorgenannten und anderen Gründen wird die Wohnraumgestaltung immer weniger auf Langfristigkeit geplant. In einem Bericht der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich heißt es, dass vielmehr die Nachfrage nach flexiblen Wohnkonzepten wächst, die sich in unterschiedliche Lebensabschnitte integrieren lassen. Sprich in Phasen des Single-Lebens oder auch bei Veränderungen des Zusammenlebens.

Des Weiteren gibt es keine feste Definition mehr bezüglich der Funktionalität der jeweiligen Wohnräume. Wo diese früher starr gemäß der vorgesehenen Nutzung eingeteilt wurden, werden heute immer mehr Mischkonzepte ins Leben gerufen. So macht beispielsweise die traditionelle Küche Platz für die Wohnküche, die nicht nur zum Zubereiten von Mahlzeiten vorgesehen ist. Hier spielt der soziale Aspekt eine maßgebende Rolle. Das führt dazu, dass die Küche nun beispielsweise auch als Treffpunkt für das gemeinsame Kochen oder zum einfachen Verweilen dient.

Single Haushalte - komfortables Leben auf kleinem Raum

Laut einer Erhebung der Statistik Austria wurde in 2011 bereits jeder dritte Privathaushalt als Einpersonenhaushalt klassifiziert. Heute leben in 75 % der österreichischen Haushalte maximal zwei Personen. Auch legen sich die Mieter, ähnlich wie bei der Wohnraumplanung als solche, bezüglich der Mietvertragsdauer nicht mehr langfristig fest. So liegt die durchschnittliche Mietvertragsdauer in Single Haushalten bei weniger als fünf Jahren. Längere Zeiträume kommen für immer mehr Österreicher nur für Eigentum infrage, sofern das Lebenskonzept es zulässt.

Findmyhome.at berichtet, dass sich unabhängig von der tatsächlichen Haushaltsgröße, große Wohnimmobilien einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Wer es sich finanziell leisten kann, legt einen größeren Wert auf die Verwirklichung von individuellen Wohlfühl-Konzepten. Hierzu zählt unter anderem zusätzlicher Wohnraum, der über die reine Notwendigkeit hinausgeht. Beispielsweise gewinnt das Thema "Home Office" zunehmend an Bedeutung. Für immer mehr Menschen zählt die Möglichkeit der flexiblen Gestaltung des Arbeitsalltags genauso zur hohen Lebensqualität, wie das Ausleben der persönlichen Einrichtungs-Wünsche. Wo Wohnraum und Arbeitsplatz ineinander übergehen, bieten sich Lösungen beide Bereiche optisch voneinander zu trennen. Idealerweise, indem der Arbeitsplatz in einem separaten Raum eingerichtet wird.

Mieter, die finanziell auf kleinere Wohnräume angewiesen sind, greifen öfters auf multifunktionale Möbelstücke zurück, um eine Überladung der verfügbaren Flächen zu vermeiden. Raumteiler eignen sich gut zur optischen Unterteilung in unterschiedliche Wohnbereiche. So sind beispielsweise Kommoden heutzutage so ausgerichtet, dass sie sich in zu einem Schreibtisch umfunktionieren lassen. Auch individuell zusammengestellte Wohnwände können dazu beitragen, dass auch auf kleinen Wohnflächen genügend Stauraum verfügbar ist und dieser zusätzlich optisch größer wirkt.
Neben spezialisierten Wohnraum-Messen bieten auch immer mehr Online-Shops wie beispielsweise Quelle eine individuelle Produktberatung an.

Trend 2015 - Naturverbundenheit

Zu den aktuellen Wohntrends der Österreicher gehört in diesem Jahr immer öfter die Nähe zur Natur. Der Faktor "ganzheitliche Gesundheit" wird immer wichtiger. Hierzu gehört auch die Wohnraumgestaltung. Besonders in Städten steigen die Ansprüche an eine gesunde Lebensweise immer mehr an. Bewohner, die nicht in unmittelbarer Nähe von Grünanlagen wohnen, achten vermehrt darauf sich den entsprechenden Ausgleich nach Hause zu holen - sei es mittels Balkonbepflanzung oder auch im eigenen Garten.

Beispielsweise hat der internationale Trend des "Urban Gardening" eine große Akzeptanz bei den Österreichern gefunden. Selbst für Allergiker gibt es heute die Möglichkeit, einen allergiefreien Garten anzulegen. Hierfür werden Bäume und Pflanzen genutzt, die nicht über den Wind bestäubt werden. Hecken werden durch Zäune ersetzt, die wiederum mit ausgewählten Kletterpflanzen bestückt werden. Unter anderem zählt der Wilde Wein zu den für Allergiker geeigneten Pflanzen. Der Rasen kann durch Kies oder Fertigböden ersetzt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass es sich bei dem Grundstück um Eigentum handelt bzw. die Erlaubnis des Vermieters vorliegt.

Aber auch die Inneneinrichtung bietet vielseitige Möglichkeiten zum Ausdruck der Naturverbundenheit - beispielsweise durch die Wahl von natürlichen Materialien wie Holz, Leder oder auch Filz. Ein Trend, der sich seit 2014 immer mehr durchsetzt.

Die beliebtesten Wohnorte der Österreicher

Der Wunsch nach mehr Nähe zur Natur spiegelt sich auch im Rahmen der Studie eines österreichischen Online-Marktforschungsinstitut wider. 1000 Österreicherinnen und Österreicher wurden dazu befragt, welche alternative Stadt neben dem aktuellen Wohnort infrage kommt. Während die Präferenz bei Familienhaushalten auf Salzburg fiel, entschieden sich Personen im Single Haushalt für Wien.

Unabhängig von dem eigentlichen Wohnort lassen sich heutzutage unzählige kreative Einrichtungsideen in die Tat umsetzen - sowohl für Singles als auch für Familien - für Erwachsene wie für Kinder und für Langzeit-Planer genauso wie für diejenigen, die sich ein gewisses Maß an Flexibilität beibehalten wollen.

 

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