Kleiner Lebensretter unter der Decke

Rauchmelder gehören in jedes Zimmer

Kleiner Kasten, aber ganz schön oho! Das kann man über Rauchmelder mit Fug und Recht behaupten. In Österreich sterben jährlich rund 30 Personen durch Wohnungsbrände. Viele Unglücksfälle ereignen sich vor allem deswegen, weil niemand etwas von einem Schwelbrand mitbekommen hat. So gut wie alle Wohnungsbrände entwickeln sich schleichend. Der Brandherd schmort lange Zeit vor sich hin. Dabei kommt es zu einer immensen Rauchentwicklung.

Tückischer Qualm

Der Qualm ist auch die Ursache dafür, dass viele Wohnungsbrände erst gar nicht bemerkt werden, beispielsweise weil die Bewohner des Hauses in tiefem Schlaf liegen. Brandgase, allen voran das gefährliche und geruchlose Kohlenmonoxid, kriechen durch alle Ritzen und benebeln die Sinne. Nur zwei bis drei Atemzüge des giftigen Rauchs führen zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme und zu Bewusstlosigkeit. An Flucht ist dann meist gar nicht mehr zu denken.

Eine Fotozelle findet heraus, ob es dicke Luft gibt

Rauchmelder erkennen zuverlässig, ob sich irgendwo in der Nähe Qualm entwickelt. Wie funktioniert das genau? Im Innern der kleinen runden Kästchen erzeugt eine Leuchtdiode ein Lichtsignal. Der Lichtstrahl wird in einer Messkammer permanent überprüft. Kann das Licht die vorbestimmte Bahn innerhalb der Messkammer ungehindert passieren, ist alles in Ordnung. Sollten jedoch Rauchpartikel den Lichtstrahl ablenken, wird ein Teil des Lichts auf eine Fotolinse umgeleitet. Sofort schlägt die Elektronik Alarm und löst einen durchdringenden Signalton aus. Neben den weit verbreiteten photoelektrischen Rauchmeldern gibt es auch Lasermelder, die noch präziser funktionieren und anstelle einer LED einen Laserstrahl einsetzen. Zuverlässig sind beide Systeme.

Kein Problem: Rauchmelder nachrüsten

Rauchmelder nachrüsten ist wirklich kinderleicht. Die kleinen Kästchen werden einfach mit zwei Schrauben an die Decke geschraubt – denn Rauch steigt stets nach oben. Faustregel: mindestens 50 cm von allen Wänden entfernt, in der Zimmermitte. Netzunabhängig verbrauchen sie kaum Energie. Noch dazu geben sie Laut, wenn sich die Batterien dem Ende zuneigen. Sicher ist sicher: Jeder Rauchmelder besitzt einen Testknopf, mit dem der Alarm versuchsweise ausgelöst werden kann. Wenn jetzt Ihre Familienmitglieder aus dem Bett fallen, wissen Sie, dass sie das Signal auch im Ernstfall nicht überhören werden.

Kein Fehlalarm bei blauem Dunst

Rauchmelder sind in einigen Bundesländern bereits Pflicht, z. B. in Kärnten mit einer Übergangsfrist bis 2010. Übrigens: Wer meint, dass er als Raucher unter „Daueralarm“ leiden müsste, irrt. Hochwertige Rauchmelder können sehr wohl zwischen Zigarettenrauch und Brandgasen unterscheiden. Kettenraucher haben also keinen Grund, auf einen Brandmelder zu verzichten. Im Gegenteil: Gerade sie sollten Vorkehrungen treffen, damit sich eine vergessene Zigarette nicht zu einem Hausbrand entwickelt.