Energieeffizient heizen mit Holzpelletöfen

Gut Holz – da ist der Ofen noch lange nicht aus!

Mit den Holzpellets hat sich in den letzten zwanzig Jahren ein klimafreundlicher, gesundheitsverträglicher und effizienter Brennstoff aus Biomasse durchgesetzt. Holzpellets haben einen hohen Wirkungsgrad und bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, nämlich Säge- und Hobelspäne, die zusammengepresst werden. Chemische Zutaten wie etwa Bindemittel werden bei der Produktion nicht benötigt. Im Vergleich entsprechen zwei Kilogramm Holzpellets einem Liter Heizöl. Gute Holzpelletöfen und -heizkessel sind anderen Anlagen für Festbrennstoffe durch niedrigere Kohlenmonoxid- und Staubwerte deutlich überlegen.

In Amerika erfunden, in Europa Karriere gemacht

Erfunden wurden die Holzpresslinge und das damit verbundene Heizsystem von einem amerikanischen Ingenieur in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Trotzdem konnte sich die Pelletheizung in den USA bis heute nicht durchsetzen. Die Verbreitung dieser neuen Heizungstechnologie erfolgte zunächst in Skandinavien und schwappte dann Mitte der 80er Jahre nach Österreich über. Von dort aus breitete sich die Pelletheizung erfolgreich in die Nachbarländer aus, vor allem nach Deutschland und Italien, aber auch Tschechien.

Für die Raumheizung und Warmwassererzeugung geeignet

Hunderte Hersteller bieten mittlerweile moderne Öfen mit bewährter Heiztechnik an. Pelletheizungen können sowohl für die Raumheizung als auch für die Warmwassererzeugung eingesetzt werden, und zwar mit einem vergleichbaren Komfort wie bei Öl- und Gasheizungen. Kleinere Holzpelletanlagen eignen sich zur Unterstützung einer bestehenden Heizanlage, während größere Zentralheizsysteme die gesamte Warmwasser- und Wärmeversorgung eines Hauses übernehmen können.

Drei Systeme stehen zur Auswahl: Einzelöfen, Zentralheizungen und Kombikessel

Derzeit werden drei verschiedene Systeme von Pelletheizungen angeboten, die unterschiedliche Leistungen aufweisen. Einzelöfen besitzen eine Heizleistung von bis zu 10 kW und werden zum Heizen einzelner Wohnräume eingesetzt. Sie entfalten nur in gut gedämmten Gebäuden eine gute Energiebilanz. Darüber hinaus eignen sie sich auch zur Unterstützung anderer Heizsysteme, wie etwa Solarwärmekollektoren. Eine Unterart bilden Pelletöfen mit sichtbarem Feuer, quasi als Alternative zum klassischen Kamin im Wohnzimmer. Pellet-Zentralheizungen besitzen eine Leistung von bis zu 70 kW und werden für die Heizung und Warmwasserversorgung eingesetzt. Aufgrund ihrer Größe und Funktionsweise benötigen sie einen eigenen Heizungsraum. Da dieser nicht beheizt werden soll, werden Zentralheizungen, im Gegensatz zu Einzelöfen, isoliert, um keine Wärme zu vergeuden. Kombikessel lassen sich zusätzlich oder alternativ auch mit Stückholz befeuern. Je nach Modell geschieht die Geräteeinstellung manuell oder automatisch.

Unkomplizierte Lagerung der Pellets

Holzpellets werden vom Handel in Papiersäcken unterschiedlicher Größe angeboten. Ihre Lagerung ist unkompliziert und kann auch im Wohnraum geschehen – Hauptsache es ist trocken. Für die Zuführung der Pellets nutzt man entweder einen Vorratsbehälter oder die Presslinge werden aus einem separaten Lager automatisch zugeführt. Für den Einsatz einer Förderschnecke muss sich der Lagerraum in unmittelbarer Nähe zum Heizungsraum befinden, während ein Vakuumsaugrohr auch größere Distanzen überbrückt. Die Menge der Pellets wird dabei durch die gewünschte Raumtemperatur bzw. Heizleistung reguliert, die Zündung erfolgt elektrisch.

Die Ölpreise steigen ständig, die Versorgung mit Erdgas erscheint unsicher. Wer garantiert nicht im Kalten sitzen will, der zieht Holzpelletheizungen ernsthaft in Betracht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Ökobilanz sprechen für sich. Bei der Anschaffung sollte man jedoch auf bewährte Gütesiegel achten, z. B. den Blauen Engel.